FNP: In aller Ruhe stöbern und einkaufen

An der Kasse sind Peter Wirtz und Sabine Messer im Einsatz. © Loni Schuchardt

Friedberg (har). Flohmärkte finden in der Regel im Freien statt. Anders ist dies beim ersten Sportflohmarkt gewesen, den die Turngemeinde Friedberg (TG) am Sonntag in der Sporthalle am Seebach veranstaltet hat. In den sozialen Medien und innerhalb des Vereins war für den Flohmarkt geworben worden. Über 30 Anbieter brachten schließlich am Tag vor dem Flohmarkt ihre nicht mehr benötigten Sportgeräte, -kleidung und -schuhe in die Sporthalle.

Jeder Anbieter wurde von Peter Wirth im Laptop eingetragen und erhielt eine Verkaufsnummer, während die Verkäufer ihre Artikel mit ihrer Nummer und dem gewünschten Verkaufspreis auszeichneten. Die einzelnen Artikel wurden dann nach Größen und anderen Kriterien vorsortiert.

Platz gab es in der Halle und auf den Zuschauerrängen genug, und so konnten die Interessenten in aller Ruhe und ohne Gedränge das Angebot unter die Lupe nehmen. Dass die Initiatoren mit ihrer Idee genau richtig lagen, zeigte sich schon am Vormittag.

Fünftel des Preises für TG-Förderverein

Eine knappe halbe Stunde vor Beginn des Markttreibens standen die ersten Interessenten vor der Halle und wurden schon einmal ins warme Foyer gelassen. »Wir hatten die Kasse noch gar nicht aufgebaut. Mit so einer Resonanz haben wir nicht gerechnet«, freute sich Julia Mörler, die zusammen mit Sabine Messer, Merle Skrandies und Peter Wirtz den Flohmarkt organisiert hatte.

»Die Idee dazu hatten wir schon länger«, erzählte Mörler im Foyer, wo viele von TG-Mitgliedern frisch gebackene Kuchen sowie Brezeln, Kaffee und kalte Getränke auf die Besucher warteten.

Die suchten nach der Hallenöffnung allerdings erstmals nach Schnäppchen und wurden oft fündig, so wie Denise Dauernheim, die mit Tochter Lina gekommen war. »Wir hatten gehofft, Schlittschuhe für Lina zu finden, und es hat geklappt«, berichtete Mama Denise – und ihre und die sechsjährige Tochter ergänzte: »Die gleichen Schuhe hatte ich schon, die passen aber nicht mehr.« Ein Fahrradhelm und zwei Badeanzüge rundeten den erfolgreichen Flohmarkteinkauf von Mutter und Tochter ab. »Die Schlittschuhe probieren wir jetzt auf einem zugefrorenen überschwemmten Acker gleich aus«, kündigte die Dorheimerin an. Nach Schlittschuhen suchten auch Josef Kaiser und sein elfjähriger Sohn Nils. Die beiden Wölfersheimer wurden ebenfalls fündig. Anschließend ging die Suche nach Sportschuhen weiter.

Das Angebot umfasste nicht nur Sportkleidung, sondern unter anderem auch Skier, Stepper, Rollerblader und einen Windgleiter. An der Kasse bildete sich schnell eine längere Schlange, obwohl das System geradezu perfekt war: Sabine Messer las die Preise und die Verkäufernummern laut vor, Peter Wirtz gab sie sofort in den Laptop ein und kassierte die entsprechenden Beträge.

Über die Preise wurde nicht verhandelt, die lagen oft im einstelligen Bereich. 20 Prozent des Verkaufspreises geht an den Förderverein der Turngemeinde. »Das ist wirklich eine großartige Idee, nicht nur für die TG, sondern für die ganze Region«, lobte Vereinsmitglied Marco Kaestle, der für den Flohmarkt nahezu neuwertige Markensportkleidung beigesteuert hatte.

»Es sind schon einige verkauft«, freute sich der Gründer des Vereins »DeinSportherz«, der mit Patenschaften unter anderem benachteiligten Kindern Sportangebote ermöglicht. Und noch etwas gefiel Kaestle: »Ich komme hier mit anderen Sportlern ins Gespräch. Dieser Sportflohmarkt fördert den Austausch untereinander.«